Nachhaltige Verpackung: Welche Potenziale sind vielversprechend?

Nachhaltige Verpackung
Nachhaltige Verpackung / ©anaumenko/depositphotos.com

Verpackungsmüll ist nach wie vor ein Problem. Rund 19 Millionen Tonnen fallen jährlich in Deutschland an. Ob Joghurt oder Fernseher, nahezu alle Produkte müssen transportsicher verpackt werden. Dennoch werden von Konsumenten zunehmend nachhaltige Verpackungslösungen gefordert. Auch Unternehmen aus Bad Lauchstädt stehen somit vor einer gewaltigen Herausforderung und müssen umweltschonende Potenziale ausschöpfen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Kundenwünsche: Oft zwei Paar Schuhe

Der Verpackungsmüll in Deutschland beschäftigt nicht nur umweltbewusste Käufer. Auch die Regierung hat sich dem Thema schon vor längerer Zeit angenommen. Seit 2019 müssen Unternehmen sich den neuen Inhalten im Verpackungsgesetz (VerpackG) fügen. Hersteller und Importeure werden seither in die Pflicht genommen, sich im LUCID Verpackungsregister zu registrieren. Das öffentliche Register soll unter anderem dazu führen, dass Unternehmen den Lebenszyklus ihrer Verpackung optimieren. Seit 2022 sind nun auch Händler im E-Commerce betroffen. Langfristig möchte die Bundesregierung so gleich auf mehreren Ebenen die negativen Auswirkungen von Verpackungsmüll bekämpfen. Einerseits sollen Unternehmen dazu angehalten werden, die Verpackung auf ein Minimum zu reduzieren. Andererseits sollen vermehrt recycelbare Materialien zum Einsatz kommen.

Verpackungsmüll
Verpackungsmüll / ©ArtSvetlana/depositphotos.com

Möglichst wenig Müll, aber dennoch maximaler Schutz

Die Verpackung hat grundsätzlich nur ein Ziel. Das eigentliche Produkt soll sicher und unbeschädigt beim Kunden ankommen. Lagerung und Transport dürfen keine Mängel verursachen. Ansonsten müssen die Händler ihre Produkte zurücknehmen oder vergünstigt als B-Ware anbieten. Damit die Schutzfunktion erfüllt ist, braucht es natürlich ein gewisses Mindestmaß an Verpackung. Je sensibler das eigentliche Produkt, desto sicherer muss es in Styropor, Pappe oder Plastik gehüllt sein. Zwischen Nachhaltigkeit und Sicherheit liegt hier oft ein sehr schmaler Grat. Diese Perspektive müssen natürlich auch Kunden verstehen. Denn am Ende des Tages möchte niemand ein defektes Produkt oder ein verdorbenes Lebensmittel kaufen, um Verpackungsmaterial zu sparen. Der Schlüssel könnte hier die Kreislaufwirtschaft sein. Immer mehr Materialien können effizient recycelt werden. Vor allem Papier- und Glasverpackungen sind bereits heute besonders umweltfreundlich und überzeugen mit hohen Quoten.

Verpackungsmaterial Styropor
Verpackungsmaterial Styropor / ©Colour/depositphotos.com

Aufholbedarf gibt es hingegen noch beim Umweltsünder schlechthin: dem Kunststoff. Doch auch hier können Verbraucher selbst wieder zum entscheidenden Faktor werden. Wenn Müll richtig getrennt wird, wirkt sich das positiv auf das Recycling aus. Und auch das bewusste Kaufverhalten steht hier wieder im Vordergrund. Vor allem Verbundstoffe lassen sich nur schwer recyceln. Wurst- und Käseverpackungen sind somit absolute Umweltsünder. Hier macht es durchaus Sinn, direkt an der Theke zu kaufen.

Innovative Verpackung: Ein Blick in die Zukunft

Die bekannten Verpackungsmaterialien werden bereits seit zig Jahren eingesetzt. Einige davon sind aber besonders schlecht für die Umwelt. Das trifft zum Beispiel auch auf Styropor zu. Die Herstellung ist nur mit fossilen Rohstoffen möglich und das Material benötigt Tausende von Jahren, um vollständig zu verrotten. Einige Start-ups beschäftigen sich daher mit Pilzkulturen, die als Alternative zu Styropor eingesetzt werden können. Diese nachhaltige Verpackungslösung ist zu 100 % biologisch abbaubar, hat aber eine ähnliche Konsistenz und Schutzfunktion wie Styropor. Noch stecken Pilze als Verpackungsmaterial zwar in den Kinderschuhen – das gilt übrigens auch für Trinkflaschen aus Algen und Zuckerrohr anstelle von Polyethylen – dennoch stehen nachhaltige Verpackungslösungen bereits jetzt hoch im Kurs. Durch das steigende Umweltbewusstsein vieler Verbraucher werden Unternehmen in Zukunft immer häufiger auf Alternativen umstellen.

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